TSV Keilberg - TSV Rottendorf 1:3 (0:1)
Mit einem, vor allem in dieser Deutlichkeit, unerwarteten 3:1 Auswärtssieg aus dem Aschaffenburger Vorort kehrte die diesmal wieder von Manuel Gröschl betreute (und durch einen Kurzeinsatz verstärkte) Elf freudestrahlend in die Heimat zurück. Dieses Ergebnis ist umso erstaunlicher und höher zu bewerten, da bei hochsommerlichen Temperaturen gleich vier Startelfspieler vom vergangenen Wochenende ersetzt werden mussten. Für Niklas Fritzler, Simon Wengeler, Jakob Siedler und Kapitän Nico Schubert rückten Julian Spöringer, Benny Streit, Robin Busch und Moritz Schubert in die Anfangsformation. Zudem hatte Coach Gröschl mit Kazim Yavasoglu, AH-Ikone Paul Lücke und sich selbst nur drei Ersatzspieler zur Verfügung.
Die Anfangsviertelstunde war von gegenseitigem Abtasten geprägt, was bei den genannten äußeren Bedingungen durchaus nachvollziehbar war. Überraschend war allerdings die relativ passive Herangehensweise der Gastgeber, die in den letzten Heimpartien gegen Rottendorf vor allem mit ihrer Aggressivität und sehr robusten Spielweise den TSV häufig vor große Probleme gestellt hatten. So verwunderte es nicht, dass Rottendorf für den ersten Aufreger sorgte, als Mathis Böhler einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer zirkelte, der Ball aber vom starken Keilberger Keeper Grossmann pariert wurde. Es war vor allem Böhler, der immer wieder lange und schwierig zu verarbeitende Bälle festmachte und mit seinem ebenfalls überzeugend auftretenden Sturmpartner Armin Lilli regelmäßig für Gefahr vor dem Keilberger Gehäuse sorgte. Von den Gastgebern war in der ersten Halbzeit diesbezüglich so gut wie Nichts zu sehen. Als beide Teams schon sehnlichst auf den Pausenpfiff warteten schlug der TSV jedoch zu. Benny Streit, der mit Thomas Melber einen klasse Auftritt im defensiven Mittelfeld hatte, schickte Armin Lilli mit einem langen Ball auf die Reise und dieser enteilte seinem Verteidiger und lupfte die Kugel aus sechzehn Metern über den heraus geeilten Torhüter. Der Rottendorfer Neuzugang aus Gollhofen erzielte damit seinen ersten Treffer für den TSV. Mit diesem Treffer zum perfekten Zeitpunkt ging es in die Pause.
Und auch nach Wiederanpfiff war Rottendorf hellwach. Erneut legte sich Böhler einen Freistoß aus 25 Metern zurecht und zog mit Vollspann ab. Der ansonsten gute Keilberger Torhüter unterschätzte wohl das Tempo dieses Balles und ließ das Leder durch Hände und Beine gleiten (50.) Zu diesem Zeitpunkt war bereits Lücke für den angeschlagenen Spöringer in die Partie gekommen und sollte sich bei den nun zunehmend lange und hoch nach vorne gespielten Bällen der Gastgeber als Turm in der Schlacht erweisen. Der TSV blieb jedoch weiterhin die gefährlichere Mannschaft und legte tatsächlich noch einmal nach. Wieder war es Streit, der mit einem Steckpass Lilli auf die Reise schickte. Da dieser aber aus dem Abseits kam, stoppte er gedankenschnell ab und überließ die Kugel dem vom eigenen Sechzehner nachgesprinteten Sebastian Hackenberg, der alleine auf den Torhüter dribbelte. Sein erster Schussversuch wurde noch geblockt, doch mit großem Einsatz drückte er den Abpraller zu seinem ersten TSV-Tor über die Linie (62.). Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne und wurden tatsächlich mit einem äußerst fragwürdigen Elfmeter, den Lücke verschuldet haben sollte, belohnt. Der 1:3 Anschlusstreffer (68.) setzte noch einmal Kräfte frei, bis auf einen Lattentreffer und einen Kopfball knapp neben den Pfosten waren aber keine weiteren Großchancen zu verzeichnen. Ganz im Gegenteil – Böhler hätte beinahe mit einem 50-Meter Heber über den weit vor seinem Kasten stehenden Torhüter fast noch einen Doppelpack geschnürt. Neben Yavasoglu für Streit (80.) kam sogar noch der Trainer zu einem Kurzeinsatz (87. für Böhler).
Mit diesem unerwarteten Sieg, der vor allem auch spielerisch und mit großem Kampfgeist errungen wurde, hat sich der TSV nun hoffentlich das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Partien geholt, bei denen weiterhin noch einige Stammspieler urlaubsbedingt fehlen werden. Schon am kommenden Sonntag empfängt man mit der SpVgg Hösbach-Bahnhof einen vor allem in der Offensive bärenstarken Gegner.
Andreas Schubert