Fußball: Ergebnisse und Tabellen

Fußball 1.Mannschaft: Lotteriespiel auf Mömlinger Bolzplatz endet mit 1:3 Niederlage

FC Vikoria Mömlingen  TSV Rottendorf 3:1 (2:1)

Mit großen Augen und anschließendem Kopfschütteln endete die Platzbesichtigung der Bezirksligakicker des TSV Rottendorf am vergangenen Sonntag in Mömlingen. Was sich ihnen darbot war eine Mischung aus einsamen Grasbüscheln, eingebettet in tiefe Erde. Wohl noch nie hatte die Gröschl/Siedler-Elf auf so einem „Acker“ spielen müssen, wobei dieser Ausdruck noch eine Beleidigung für jeden rechtschaffenen Landwirt wäre.

Benny Streit und Niklas Hofrichter rückten für den angeschlagenen Kapitän Nico Schubert und den frisch am Knöchel operierten Mathis Böhler in die Startelf, womit das Problem der letzten Wochen dokumentiert wurde, nämlich dass dem TSV die Offensivkräfte ausgehen (Paul Schulz fehlt schon seit Wochen).

Was beide Mannschaften dann angesichts der Platzverhältnisse notgedrungen den Zuschauern präsentieren (mussten) war meilenweit von einem durchschnittlichen Bezirksligamatch entfernt. Da eine vernünftige Ballannahme, geschweige denn ein Direktpass oder gar ein Doppelpass reinstes Glücksspiel war, versuchten sich beide Teams mit direkt nach vorne geschlagenen oder geköpften Bällen. Und bereits in der 3. Minute musste Torhüter Kevin Wildberg einen ersten Distanzschuss über die Latte lenken. Die aufopferungsvoll kämpfenden Mömlinger wurden bereits früh für ihre Platzwahl belohnt. Ein eigentlich harmloser langer, aber tückisch aufhüpfender Ball sprang Wildberg von der Brust nach vorne und der starke Mittelstürmer der Heimelf, Philipp Meyer, musste die Kugel nur noch über die Linie drücken (11.). In der Folgezeit blieb der FC weiterhin mit Standards auf gerade eben jenen Meyer gefährlich, während der TSV noch Probleme hatte, sich von seinem gewohnten Ballbesitzfußball auf das Schlagen von langen Bällen umzustellen. Zudem nutzen die Gastgeber auch die relativ lange Leine des Unparteiischen aus und zerstörten mit vielen kleinen Fouls jegliche Ansätze eines Rottendorfer Spielflusses. Umso überraschender fiel dann doch in der 41. Minute der Ausgleich. Bei der Annahme eines weit geschlagenen Balles in den Sechzehner wurde Moritz Schubert gefoult und SR Feuerbach entschied nach kurzem Zögern auf Strafstoss. Niklas Fritzler verwandelte wiederum eiskalt seinen bereits 10. Elfmeter in dieser Saison! Als sich beide Teams wahrscheinlich schon mit dem Pausenremis abgefunden hatten glückte der Viktoria in der Nachspielzeit dann wieder aus dem Nichts die erneute Führung. Eine eigentlich ungefährliche Flanke glitt Wildberg aus den Händen und wieder war Meyer an der richtigen Stelle und konnte aus zwei Metern einschieben.

Die zweite Hälfte begann Rottendorf wesentlich druckvoller und kam durch Hofrichter, Fritzler und Fischer zu guten Chancen, ohne jedoch den Ausgleich zu erzielen. Selbst eine zehnminütige Zeitstrafe überstanden die Spessartkicker unbeschadet. Ganz im Gegenteil – mit ihrem ersten Vorstoß im zweiten Durchgang erzielten sie die Vorentscheidung. Nach einem langen Einwurf in den Strafraum wurde Sebastian Hackenberg bei einem Distanzschuss am Arm getroffen und der Schiedsrichter, der zunehmend Probleme bekam, die immer härter werdende Partie unter Kontrolle zu bekommen, entschied auf Elfmeter. Wildberg konnte diesen zwar noch parieren, Luca Kupski jedoch den abgewehrten Ball im Nachsetzten ins Netz bugsieren (71.). Der TSV kam in der Schlussphase zwar noch zu zwei gefährlichen Weitschüssen durch Moritz Schubert, doch waren die letzten zwanzig Minuten durch viele Unterbrechungen und Rudelbildungen nach grenzwertigem Einsteigen der Heimspieler gekennzeichnet. Während einer dieser hektischen Versammlungen beleidigte der auf das Spielfeld geeilte Auswechselspieler Nico Schubert angeblich den Referee und sah glatt Rot. Auch NiklasFritzler wurde noch für zehn Minuten des Feldes verwiesen und so blieb neben der Niederlage auch noch ein ganz fader Beigeschmack angesichts der Begleitumstände dieser Partie.
So mancher Zuschauer stellte sich wohl nach Abpfiff die Frage, ob es Sinn macht bei derartigen Verhältnissen eine Partie durchzuführen, die mit dem Grundgedanken und der Idee des Fußballspiels kaum etwas gemeinsam hatte.

Am nächsten Sonntag geht es dann zum Rückrundenauftakt in die Mömlinger Nachbargemeinde Pflaumheim, wo der TSV unter hoffentlich besseren Bedingungen antreten kann.

 Andreas Schubert

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.