TSV-Historie: Die ersten 25 Jahre der Volleyballabteilung

Geschichte der Volleyballabteilung im TSV Rottendorf (1973-1999)

(auch hier als PDF-Datei verfügbar)

Aus einer Facharbeit eines Volleyballers des TSV Rottendorf

Einige der ursprünglich eingebetteten Fotos sind leider nicht mehr vorhanden und die Grafiken/Tabellen konnten hier im Web auch nicht mehr dargestellt werden.


Inhaltsverzeichnis:                                                                                                      Seite
1. Volleyball-Spitzenspiel der 1.Damenmannschaft...............................................................3
2. Die Entwicklung der Volleyballabteilung..........................................................................4
2.1. Die Entstehung der Volleyballabteilung des TSV-Rottendorf...................................4
2.2.Die Mannschaften der Volleyballabteilung des TSV-Rottendorf................................5
2.1.1. Die 1.Damenmannschaft der Volleyballabteilung...........................................5
2.1.2. Die 2.Damenmannschaft der Volleyballabteilung...........................................9
2.1.3. Die 3.Damenmannschaft der Volleyballabteilung.........................................11
2.1.4. Die 1.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung.........................................12
2.1.5. Die 2.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung.........................................15
2.1.6. Die 3.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung.........................................17
2.1.7. Die 4.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung.........................................17
3. Die Jugendarbeit der Volleyballabteilung.......................................................................18
3.1. Besonderheiten des Kinder- und Jugendtrainings bei Volleyballern......................18
3.2. Aufteilung der Kinder und Jugendlichen in Gruppen..............................................21
3.3. Trainingsaspekte der einzelnen Gruppen.................................................................22
3.4. Erfolge und Auswirkungen der Jugendarbeit..........................................................23
3.5. Rückblick auf die letzten sechs Jahre der männlichen E-Jugend.............................25
3.6. Statistische Auswertung des Fragebogens...............................................................26
4. Verfügbare Trainingsflächen der Volleyballabteilung.....................................................29
4.1. Die TSV-Halle..........................................................................................................30
4.2. Die Erasmus-Neustetter-Halle (EN-Halle) ...............................................................30
4.2.1. Der Bau der Erasmus-Neustetter-Halle........................................................31
4.2.2. Die Volleyball-Einweihungsspiele ................................................................32
4.2.3. Die Erweiterung der Erasmus-Neustetter-Halle...........................................33
4.3. Der Beachvolleyballplatz im Grasholz......................................................................33
5. Turniere und andere Werbemaßnahmen der Volleyballabteilung..................................33
6. Der Spaß am Spielen bleibt im Vordergrund..................................................................34
7. Abbildungsverzeichnis.....................................................................................................36
8. Literaturverzeichnis.........................................................................................................37
9. Anhang.............................................................................................................................39

 

1. Volleyball-Spitzenspiel der 1.Damenmannschaft

Das rhythmische Trommeln ist schon von weitem zu hören. Die Ortschaft ist wie leergefegt. Die Parkplätze dagegen sind völlig überfüllt. Der Lärmpegel steigt. Einzelne Stimmen gehen im dröhnenden Wirbel der Trommeln unter. Doch plötzlich Stille, kein Laut ist zu hören. Doch da ein Pfiff..

Aber wo sind wir eigentlich? Was ist hier los? Was haben die vielen Menschen hier verloren?
Wir befinden uns in Rottendorf, genauer gesagt in der Erasmus-Neustetter-Halle, es ist der 03.12.1994 und ca. 200 Leute besuchen das in der Zeitung angekündigte Volleyball Spitzenspiel der ersten Damenmannschaft des TSV Rottendorf gegen die zweite Mannschaft der DJK Karbach. Beide Teams sind bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeschlagen. Hinzu kommt, dass die Rottendorfer seit über vier Jahren kein Heimspiel mehr verloren haben. Ob sie diese Serie fortsetzen können? Beide, der Tabellenführer Karbach und die zweitplatzierten Rottendorfer, wollen in dieser Saison den Meistertitel holen. Mittlerweile ist die Spannung bei einem Spielstand von 2:2 Sätzen und 13:13 Punkten im Tiebreak wohl auf ihrem Höhepunkt. Karbach schlägt auf, die Angabe wird sicher angenommen und es erfolgt der Gegenangriff der Rottendorfer Frauen. Der Angriffsschlag wird gezielt am Block vorbeigezirkelt und landet, wie die meisten glauben, im Aus. Enttäuschung. Doch der Schiedsrichter zögert, gibt schließlich Doppelfehler und lässt den Ball wiederholen. Erleichterung auf Seiten der Rottendorfer, Wut und Unverständnis bei den Karbacher Fans. Die Karbacher Spielerin muss erneut aufschlagen. Sichtbar nervös begibt sie sich an den Spielfeldrand. Die Spannung ist kaum noch zu ertragen. Die Angabe landet im Netz und verhilft so der Heimmannschaft mit einer 14:13 Führung zum Matchball. Diese Chance lassen sich die Rottendorfer nicht nehmen und schließlich beendet ein Schmetterschlag das Spiel zu Gunsten Rottendorfs. Mit diesem Sieg sichert sich die erste Damenmannschaft auch die Tabellenführung im Dezember 1994.
Doch der Rottendorfer Volleyball und die erste Damenmannschaft waren nicht immer so erfolgreich. Wer hätte schon geglaubt, dass ein paar volleyballinteressierte Leichtathletik-Damen, die 1974 zum ersten Mal am Punktspielbetrieb in der Kreisklasse teilnahmen, Jahre später das Aushängeschild des TSV Rottendorf werden sollten.
Im Folgenden soll nun nicht nur die Geschichte der 1.Damenmannschaft, sondern vielmehr der Aufbau und die Weiterentwicklung des gesamten Volleyballvereins aufgezeigt werden.

 

2. Die Entwicklung der Volleyballabteilung
2.1. Die Entstehung der Volleyballabteilung des TSV-Rottendorf

„Volleyball - olympische Disziplin seit 1968 - erfährt nach den Olympischen Spielen von München 1972 einen unerwarteten Aufschwung in ganz Deutschland.“

Auch in Rottendorf finden sich einige Volleyballinteressierte, die von dieser Sportart fasziniert sind und sie unbedingt einmal selbst ausprobieren wollen. Unter ihnen ist Gerd Rudtke, der damalige Übungsleiter, der die Leichtathletik-Mädchen der Turnabteilung des TSV Rottendorf betreute. Zusammen mit seiner Leichtathletikgruppe hatte er die Idee diese „neue“ Sportart einmal selbst zu testen. So fand schließlich am 16. Juli 1973 das erste Volleyballtraining in Rottendorf statt. Heute können wir diese Truppe als die eigentlichen Gründungsmitglieder der Volleyballabteilung des TSV Rottendorf bezeichnen.
Unter ihnen waren, neben dem Trainer Gerd Rudtke, die Spielerinnen Helga Hesselbach, Barbara Leim, Elke Müller, Hannelore Ratzka, Heike Rudtke, Iris Rudtke, Barbara Siedler, Brigitte Siedler und Petra Steigerwald.
Nach dem Vorbild der ersten Damenmannschaft gründeten nur kurze Zeit später auch die Männer ein eigenes Team, das ebenfalls von Gerd Rudtke trainiert wurde. So startete man also mit je einer Mannschaft in die Saison 1974/75.
„Zweite Mannschaften bei Damen und Herren sowie eine männliche Jugend kamen dann in der folgenden Saison zustande. Anfängliche Schwierigkeiten wegen mangelnder Spielerfahrung wurden mit den Jahren durch konzentrierte Trainingsarbeit überwunden[...]“

Doch bis jetzt war man immer noch keine eigenständige Abteilung, man war lediglich die Volleyballgruppe in der Turnabteilung des TSV Rottendorf. Dies änderte sich 1977 als man erkannte, dass die Volleyballer mehr als eine „Eintagsfliege“ sind und man sie zur eigenständigen Abteilung erhob. Seitdem hat sich die Volleyballabteilung fest in den TSV Rottendorf integriert.

 

2.2. Die Mannschaften der Volleyballabteilung des TSV-Rottendorf
2.2.1. Die 1.Damenmannschaft der Volleyballabteilung

Doch wie ging es mit den „Gründermädchen“ weiter? Nach dem ersten Training 1973 betreute Gerd Rudtke auch weiterhin seine ehemaligen Leichtathletik-Damen und nahm mit ihnen in der Saison 1974/75 zum ersten Mal am Punktspielbetrieb in der Kreisklasse teil. Diese erste Runde der Damenmannschaft jedoch, die bis zu diesem Zeitpunkt auch die einzige Damenmannschaft der Volleyballabteilung war, verlief nicht sehr erfolgreich. Die Mädchen konnten leider keinen einzigen Sieg nach Hause bringen und landeten schließlich mit 0:32 Punkten auf dem 9. und damit letzten Platz. Dieses Ergebnis war allerdings durch die mangelnde Spielerfahrung und den relativ kurzen Trainingszeitraum der Spielerinnen nicht sehr verwunderlich. Trotzdem ließ man sich von dem schlechten Ergebnis nicht abhalten, weiter in der Kreisklasse zu kämpfen.
Ein Entschluss, der sich bezahlt machte: Denn schon in der nächsten Saison 1975/76 lief alles besser, und Gerd Rudtke erreichte mit seinen acht Damen mit 22:10 Punkten einen respektablen vierten Platz. Motiviert nahm man sich für die kommende Saison viel vor. Das harte Training und der Einsatz des Trainers zeigten ihre Wirkung. Und so erlangte die 1.Damenmannschaft in der einen hervorragenden ersten Platz und stieg mit 38:2 Punkten in die Bezirksliga auf. Als Ziel für die nächste Saison setzte man sich den Klassenerhalt.

VB Damen1 Meister Kreisliga 1976


Abbildung 1: „Meister der Kreisklasse“ beteiligt waren (hinten von links): Claudia Bohnet, Gisela Schmitt, Inge Kiesel, Trainer Gerd Rudtke, (vorne von links): Barbara Siedler, Elke Müller, Susanne Strätling, Barbara Siedler

Doch dieser gestaltete sich schwieriger als erwartet. Mit dem neuen Trainer Wolfgang Unnützer und einer auf zehn Frauen aufgestockten Mannschaft kämpfte man verbissen gegen den drohenden Abstieg. Nach nur einem Jahr in der Bezirksliga mussten die Damen mit einem vorletzten achten Platz in der Saison 1978/79 in der neu geschaffenen Kreisliga starten. Aber die erste Damenmannschaft konnte jetzt schon auf genügend Spielerfahrung und Routine zurückgreifen, um mit Wolfgang Unnützer den Wiederaufstieg zu schaffen. Mit 24 zu 4 Punkten erreichten sie den ersten Platz und stiegen somit wieder in die Bezirksliga auf.
Für die folgenden Jahre war die Sicherung des Klassenerhalts das gesteckte Ziel, aber man erkannte bald, dass die 1.Damenmannschaft zu mehr fähig ist, denn schon in der folgenden Saison führte sie lange die Tabellenspitze an. Am Ende fehlten dem Team, trainiert von Winfried Schenkel, dann allerdings die Kraft und die Nerven und man erreichte nur den siebten Platz. Durchhaltevermögen und konstante Leistung zeigten dann in der siebten Wettkampfsaison ihre Wirkung: Mit 42:4 Punkten erreichte man fast ungeschlagen 1981 den ersten Platz und damit den Aufstieg in die Landesklasse.

VB Damen1 Meister Bezirksliga 1981
In den nächsten drei Jahren versuchte die Mannschaft sich gegen sehr starke Gegner zu behaupten und den Klassenerhalt zu sichern. In der Saison 1983/84 gelang dieses Ziel, nach einem total verunglückten Saisonstart, der das Team aussichtslos zurückwarf, jedoch nicht mehr. Man stieg am Ende mit 10:34 Punkten und einem unglücklichen elften Platz in die Bezirksliga ab. Somit war der Höhenflug der ersten Damenmannschaft erst einmal beendet und man erreichte 1985 nur einen vierten Platz.
Für die Saison 85/86 zieht Winfried Schenkel, Volleyball-Abteilungsleiter des TSV folgendermaßen Bilanz:
„Die 1. Damenmannschaft verpaßte ihr selbstgestecktes Ziel, einen Platz unter den ersten drei Mannschaften in der Bezirksliga zu erreichen nur knapp. Siege gegen Spitzenmannschaften wechselten mit Niederlagen gegen Abstiegskandidaten. Mit dem 5. Platz (30 :14 Punkte) war das Team die beste Aktivenmannschaft der Volleyballabteilung.“
Doch schon im nächsten Jahr fand das Team sein Selbstvertrauen wieder und erlangte durch einen überdurchschnittlichen Trainingseifer am Saisonende 1987 die Meisterschaft der Bezirksliga Unterfranken. Die Mannschaft unter dem Trainer Karl-Friedrich Krohm und dem Co-Trainer Klaus-Peter Fiedler erkämpfte mit 40:4 Punkten den Aufstieg in die Landesklasse. Doch der Höhenflug des Damenteams sollte noch nicht zu Ende sein. Und so gewann der Neuling mit nur einer Niederlage und 42:2 Punkten auch die Meisterschaft der Landesklasse Nordwest in der Saison 1987/88. Dieser Aufstieg in die Landesliga stellt bis zu diesem Zeitpunkt den größten Erfolg dar, den eine aktive Volleyballmannschaft in Rottendorf je erreicht hat. Dies konnte wohl nicht zuletzt durch einige „einschlagende“ Neuerwerbungen und durch die mannschaftliche Reife erreicht werden. Um die Leistung der ersten Damenmannschaft des TSV Rottendorfs zu verdeutlichen, soll erwähnt sein, dass nur noch die Mannschaften der DJK Karbach und der TG Höchberg in Unterfranken in höheren Klassen spielen.
Abbildung 2: „Aufstieg in die Landesklasse“, beteiligt waren (hinten von links): Nicole Franz, Carmen Schmitt, Sylvia Franz-Burger, Elke Müller, (vorne von links): Elke Lehmann, Dorothea Berger, Sigrid Kohl, Katja Förster, Carmen Müller

In der folgenden Saison erkämpfte die erste Mannschaft, trotz Schwierigkeiten mit ihrem Trainer Klaus-Peter Fiedler, der während der laufenden Runde freiwillig sein Amt niederlegte, einen ausgezeichneten dritten Platz. Zur großen Überraschung aller stieg der neue Trainer Hans-Peter Krämer mit seinem Team, durch Zufälle und den Rückzug einiger Mannschaften aus der Bayernliga-Nord begünstigt, mit einem mittelmäßigen fünften Platz und 26:18 Punkten im März 1990 auf. Die nächsten Jahre unserer 1.Damenmannschaft waren von den verbitterten Aufstiegsversuchen in die dritthöchste Liga Deutschlands, der Bayernliga, geprägt. Man kämpfte hart, aber die Frauen schafften es mit ihrem neuen Trainer Jörg Breitsprecher, später sogar mit Co-Trainer Ralf Kaiser immer nur auf Rang zwei oder drei. Oftmals verhinderten nur wenige Punkte, wie z.B. in der Saison 1994/95 (2. Platz mit 34 zu 2 Punkten) den Aufstieg. Fünf Jahre lang bleiben die Rottendorfer Damen mit konstanter, hervorragender Spielleistung zu Hause ungeschlagen, bis ihnen 1996, unterstützt von dem neuen Co-Trainer Dietmar Barth, der Aufstieg in die Regionalliga endlich gelang. Eine beachtenswerte Leistung, die ohne die lautstarke Unterstützung der Fans nicht möglich gewesen wäre. Einen anderen Grund für den großen Erfolg sieht Manfred Förster, Manager des Bayernligateams, im vorbildlichen Teamgeist und im hohen Eigen-Engagement der Spielerinnen und ehrenamtlichen Betreuer.
„Bei uns erhält kein Sportler auch nur einen Pfennig. Die gute Kameradschaft und der enge Zusammenhalt der ganzen Abteilung werden bei uns sehr großgeschrieben“

 VBD1 1996

Abbildung 3: „Aufstieg in die Regionalliga“, beteiligt waren (hinten von links): Co-Trainer Dietmar Barth, Elke Schmitt, Katja Förster, Christine Dürr, Elke Lehmann, Trainer Jörg Breitsprecher,
(vorne von links): Claudia Göbel, Anke Granzow, Eva Knüttel, Doro Gloy, Brigitte Zuleger, Anette Schwab

Für die nächste Saison 1996/97 setzte man sich zum Ziel den Klassenerhalt zu sichern und möglichst gut gegen die stärker eingeschätzten südbayrischen Mannschaften anzukämpfen. Um dieses Ziel zu erreichen wurde nicht nur der Etat auf ca. 12 000 DM erhöht, da aufgrund der längeren Fahrten auch Übernachtungen bei Doppelspieltagen eingeplant werden mussten, sondern auch das Trainingspensum wurde von zweimal auf dreimal in der Woche erhöht. Durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde konnten die Mehrkosten des Vereins gesichert werden. Es galt jedoch noch ein anderes Problem zu lösen, denn der langjährige Trainer Jörg Breitsprecher konnte den zeitlichen Mehraufwand aus beruflichen Gründen nicht meistern, und so musste wieder mal ein neuer Trainer gefunden werden. Peter Schleßmann stellte sich schließlich dieser Aufgabe und mit ihm konnte die 1.Damenmannschaft in der Saison 1996/97 mit einem achten Platz und 12:24 Punkten den Klassenerhalt in der Regionalliga - Südost sichern. Aber schon in der nächsten Saison waren die Rottendorfer wieder auf Trainersuche, denn auch Peter Schleßmann legte sein Amt aus Zeitmangel nieder. Aber trotz des neuen Coach Wolfgang Steidle konnte man sich in der Saison 1997/98 nicht in der Regionalliga halten. Die Spielerinnen spielten lange Zeit deutlich unter ihrem Trainingsniveau und so langte es schließlich nur zu vier Siegen und einem letzten Platz. So reichte es im zweiten Jahr der Regionalliga-Zugehörigkeit nicht mehr für einen Klassenerhalt und das Team stieg wieder in die Bayernliga ab.
In der momentan laufenden Saison 1998/99 führt die erste Damenmannschaft nach neun Spielen die Tabelle noch ungeschlagen mit 18:0 Punkten an.

 

2.2.2. Die 2.Damenmannschaft der Volleyballabteilung

Eine zweite Damenmannschaft wurde erst in der Saison 1976/77 ins Rennen geschickt. So konnten die Rottendorfer in diesem Jahr gleichzeitig einen ersten und einen letzten Platz belegen, denn beide Rottendorfer Mannschaften spielten zu diesem Zeitpunkt in der gleichen Klasse. Dabei erreichte die 1.Damenmannschaft den ersten und das zweite Team den letzten Platz der Kreisklasse. Durch Umstrukturierungen im Ligenbereich startete das Team von Trainer Wolfgang Unnützer in der nächsten Saison trotz seines letzten Platzes in der höheren Kreisliga.
So kämpften das zweite Team der Rottendorfer Frauen von 1977 bis 1987 in der Kreisliga um den Aufstieg. Erst in der Runde 1986/87 brachte der Meistertitel mit 40:4 Punkten unter dem Trainergespann Karl-Friedrich Krohm und Klaus-Peter Fiedler den Aufstieg in die Bezirksliga.

VBD2 Meister1987
Abbildung 5: „Meister der Bezirksklasse 1987“, beteiligt waren (hinten von links): Hannelore Siedler, Elke Müller, Elke Lehmann, Gabi de Bruin, Heike Römling, Andrea Hauck, (vorne von links): Carmen Müller, Rebecca Strätling, Elke Menzel, Marion Riedel, Sigrid Haberzettel,

Fortan kämpfte man also in der Bezirksliga weiter. Dabei betreute Klaus-Peter Fiedler seine zweite Mannschaft auch weiterhin. Erst mit dem zehnten Platz 1993, der gleichzeitig den Abstieg bedeutete, beendete er vorübergehend seine Trainerschaft in der 2.Damenmannschaft, coachte aber dafür die 3.Damenmannschaft für die nächsten Jahre.
In der folgenden Saison 1993/94 landete man mit 18:18 Punkten und einem fünften Platz im Mittelfeld. Diesen fünften Platz konnte man auch 1995 nicht überbieten, nur das Punkteverhältnis wurde verbessert. Erst mit der Rückkehr des Trainers Klaus-Peter Fiedler konnte man in der Runde 1995/96 durch einen dritten Platz den Wiederaufstieg in die Bezirksliga erkämpfen.
Aber auch das neue Trainerduo, Jörg Breitsprecher und Didi Barth, das in den Jahren zuvor die 1.Damenmannschaft betreut hatte, konnte den Klassenerhalt nicht sichern. So stieg das Team am Ende mit einem zwölften Platz wieder ab.
Doch schon in der nächsten Saison 1997/98 schaffte man unter Peter Schleßmann, dem Ex-Trainer der 1.Damenmannschaft der Runde 1996/97, den Aufstieg zurück in die Bezirksliga.
2.2.3. Die 3.Damenmannschaft der Volleyballabteilung

Die 3.Damenmannschaft, die erstmals 1990 gegründet wurde, dient ebenso wie die 4.Herrenmannschaft dem langsamen Heranführen der Jugendmannschaften an den härteren Wettkampfstress der höheren Ligen. 1991 erreichte diese dritte Damenmannschaft nach einem ersten Jahr in der Kreisklasse schon einen respektablen zweiten Platz. In den nächsten zwei Saisons verschlechterte man sich dann allerdings ein wenig und landete nur auf einem vierten und einem sechsten Platz. Aber davon ließ sich die nur aus Schülern bestehende Mannschaft nicht unterkriegen und erreichte 1994 mit 14:6 Punkten den Meistertitel der Kreisklasse, wiederum unter dem Trainer Klaus-Peter Fiedler.
Abbildung 6: „Klassenerhalt in der Kreisliga gesichert“, beteiligt waren (hinten von links): Daniela Inzenhofer, Gisela Schrödl, Barbara Vogel, Diana Hartmann, Julia Hütker, (vorne von links): Heike Gögelein, Steffi Reinhardt, Daniela Siedler, Anna Stretz, Trainer Klaus-Peter Fiedler

In den folgenden Jahren schaffte das Team mit einem hervorragenden zweiten Platz nicht nur den Klassenerhalt, sondern auch noch fast den Aufstieg in die nächste Liga. Auch in den Runden 1995/96 und 1996/97 verpasste man mit einem zweiten Platz jeweils nur knapp den Meistertitel. Diese erfolgreiche Serie wiederholte sich 1998 nicht, die 3.Damenmannschaft belegte nur einen fünften Platz.

 

2.2.4. Die 1.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung

Gleichzeitig mit der 1.Damenmannschaft startete ebenfalls eine Herrenmannschaft in der Saison 1974/75 ihren Spielbetrieb in der Kreisklasse A. Erfolgreicher als die Frauen brachten die Herren es unter dem Spieler-Trainer Gerd Rudtke immerhin auf einen neunten Platz mit 12:32 Punkten. Für die weitere Zeit stellten sich weitreichende Erfolge erst nach und nach ein. Trotzdem sollte die 1.Herrenmannschaft im Schatten ihrer weiblichen Kollegen bleiben. Wie bei den Frauen zeigte das harte Training Wirkung, so dass man sich Jahr für Jahr etwas weiter nach oben arbeiten konnte. So verbesserten sie sich von dem neunten auf den sechsten, dann auf den vierten und schließlich in der Saison 1978/79 sogar auf den dritten Platz, mit dem sie dann auch in die nächste Liga aufsteigen konnte.

VBH1 1978
Abbildung 7: „Aufstieg in die Bezirksliga“, beteiligt waren (hinten von links):Franz-Josef Mellin, Wolfgang Knüttel, Norbert Hüllebrand, Jürgen Endres, Matthias Burger, (vorne von links): Klaus Kram, Walter Beddrich, Albrecht Ditzel, Karl-Heinz Riedel

Der Aufstieg in die nächsthöhere Liga ließ allerdings lange auf sich warten. Die folgenden Jahre waren von einer sehr schwankende n Leistung der ersten Herrenmannschaft bestimmt. So wankte das Leistungsbarometer von „weltmeisterlich“ bis „Anfänger“. Nur in den Pokalspielen wurden kontinuierliche Spitzenleistungen gezeigt, man konnte sich sogar gegen höherklassige Mannschaften durchsetzen, so dass 1981 die Herren zum unterfränkischen Bezirkspokalsieger ernannt wurden. Aber wie schon gesagt, der Erfolg im Punktspielbetrieb wollte nicht so recht gelingen. Man spielte zwar bis 1985 immer noch an der Tabellenspitze mit, verschenkte dann aber oft die besseren Plätze an eigentlich schlechtere Mannschaften. So verging ein Jahr nach dem anderen und ein Trainerwechsel folgte mit dem anderen. Aber erst Hans-Jürgen Rudtke brachte mit Christopher Strätling wieder Schwung in die Saison 1989/90. Und so kämpfte die anfangs als Abstiegskandidat gehandelte Mannschaft sich sogar bis an die Tabellenspitze vor. Am Ende fehlten dem Team allerdings wieder einmal die Kraft und Konstanz, so dass es dann nur zu einem sechsten Platz mit 26:18 Punkten langte.
Abbildung 8: „Die neu Landesligamannschaft“, (hinten von links) Jussi Giama, Dirk Böckenförde, Ralf Kaiser, Gunter Kunze, Helmut Platz, Klaus-Peter Fiedler, (vorne von links): Achim Töper, Rainer Tietz, Torsten Clarius, Hubert Schorle

In der kommenden Saison 1991/92 boten sich ganz neue Chancen für die 1.Herrenmannschaft. Einige Spieler der DJK-Würzburg kamen auf die Rottendorfer zu und boten ihnen ihr Landesliga-Spielrecht an, da sich ihre Mannschaft wegen Nachwuchsproblemen aufgelöst hatte. Auf diese Weise kämpfte, das jetzt zusätzlich durch einige Spieler der ehemaligen DJK-Mannschaft verstärkt Team, unter dem Trainergespann Jörg Breitsprecher und Ralf Kaiser um den Klassenerhalt in der Landesliga-Nordwest der Männer. Dieser sollte auch, trotz fehlender Abstimmung der Herren, mit einem achten Platz und 18:26 Punkten gesichert werden.
So startete die Mannschaft, die jetzt eigentlich die Abstimmungsprobleme überwunden haben sollte, in die Runde 1992/93 mit dem Ziel einen Platz im vorderen Drittel zu erreichen. Aber die 1.Herrenmannschaft zeichnete sich wie schon so oft nur durch eine unkontinuierliche Leistung aus. Auf diese Weise verlor man alle acht Heimspiele, war aber zugleich auswärts erfolgreich gegen Spitzenmannschaften der Liga. Der neue Coach Ivan Mokusch aus Kroatien, der ab Januar 1993 mit der Mannschaft sehr erfolgreich arbeitete, brachte sie dann doch noch auf einen achten Platz.
Doch schon in der nächsten Saison musste man erkennen, das die Landesliga eine Nummer zu hoch für die Rottendorfer Mannschaft war. Erst vier Wochen vor dem Spielauftakt stand die endgültige Mannschaft fest, dementsprechend war auch die Motivation, so dass man ein Vorbereitungsspiel nach dem anderen verlor. Aber das allein sollte nicht der Grund für den schlechten Ausgang der Saison 1992/93 sein, denn man verlor nicht aufgrund geringer Spielleistung den Klassenerhalt, sondern vielmehr in den insgesamt sieben Tie-Breaks, von denen man nur einen für sich entscheiden konnte. Somit sprang am Ende nur ein ärgerlicher elfter Rang heraus, der zugleich den Abstieg bedeutete.
Aber die Talfahrt der ersten Mannschaft war damit noch nicht zu Ende, denn auch in der nächsten Saison 1994/95 wurden nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Daher entschied man sich schließlich nach dem Erreichen des neunten Platz für einen freiwilligen Abstieg in die Bezirksklasse.
Die trainerlose Mannschaft landete daraufhin erneut auf einem Abstiegsplatz. Nur durch die Auflösung der WRG, der mit dem Wechsel einiger Stammspieler dieser Mannschaft nach Rottendorf verbunden war, konnte der TSV Rottendorf in der nächsten Saison erneut sein Glück in der Bezirksklasse-Ost versuchen. Denn gleichzeitig mit den Spielern der WRG bekam man auch das Spielrecht dieser Mannschaft übertragen.
Und tatsächlich konnte die Talfahrt der Rottendorfer erst einmal gestoppt werden, da die immer noch trainerlose Mannschaft mit 26:18 Punkten auf dem fünften Platz landete.
Doch mit dem Verlust von gleichzeitig vier Stammspielern der alten Mannschaft tauchten neue Probleme auf. Man entschloss sich schließlich für eine Verjüngungskur des Teams und zog sogleich drei Stammspieler aus der zweiten Mannschaft zu sich heran. Mit ihnen und dem neu gefundenen Trainer, Diddi Barth, der die Männer nicht nur trainieren, sondern sie zugleich auch im Spiel unterstützen wollte, sollte die Saison 1997/98 ein voller Erfolg werden. So ging man also mit vielen Erwartungen an das neu zusammengesetzte Team in die nächste Runde. Doch die Männer blieben völlig hinter ihren Erwartungen zurück. Das größte Problem war wohl das fehlende Zusammengehörigkeitsgefühl der Mannschaft und der baldige, verletzungsbedingte Verlust des Trainerspielers. Die dadurch unmotivierte Mannschaft landete am Ende noch hinter der zweiten Mannschaft, die in dieser Saison in der gleichen Liga gestartet war, auf einem zwölften Platz, der den Abstieg zur Folge hatte.
Eine Umstrukturierung der Mannschaft war dringend notwendig geworden und so wurde für die Runde 1998/99 eine völlig anders aussehende 1.Mannschaft zusammengestellt. So kämpfen in dem zur Zeit sehr erfolgreichen Team, die bis heute mit nur einer Niederlage an der Tabellenspitze der Kreisklasse steht, nur noch drei Spieler der ehemaligen ersten Mannschaft.

 

 

2.2.5. Die 2.Herrenmannschaft der Volleyballabteilung

Der spielerische Verlauf der 2.Herrenmannschaft ist ähnlich wie die der ersten, große Erfolge konnten auch hier nicht erreicht werden.
Man startete gleichzeitig mit der ersten Mannschaft die Punktrunde 1974/75, jedoch in der Kreisliga II. Durch zahlreiche Ligenumstellungen landete man ein Jahr später in der Kreisklasse B. Hier erreichte das Team, ebenfalls trainiert von Gerd Rudtke, dem Gründervater, einen vierten Platz, der den Start in der Kreisliga für die nächste Saison erlaubte. Diese Wettkampfposition stabilisierte sich mit den Jahren, jedoch konnte erst in der Saison 1983/84 die zweite Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse erkämpfen. So erreichten die Herren mit 38:6 Punkten den ersten Platz und gleichzeitig den ersten Meistertitel einer Rottendorfer Herrenmannschaft. Trainiert wurde dieser Trupp von Karl-Heinz Riedel. Doch bereits in der übernächsten Saison musste man sich wieder von der Bezirksklasse verabschieden und der Kampf um den Aufstieg ging in der Saison 1986/87 von vorne los. Erst 1991 sollte der Wiederaufstieg mit einem zweiten Platz und 34:10 Punkten glücken. Aber schon in der nächsten Runde stieg man wieder ab. In der Saison 1992/93 zeigte das Team aber dann doch seine Stärken, was mit dem Meistertitel und dem damit verbundenen Wiederaufstieg belohnt wurde.
Trotz eines achten Platzes in der nächsten Runde entschied man sich für einen freiwilligen Abstieg zurück in die Kreisliga. Die Freude am Spiel stand für die Mannschaft offensichtlich im Vordergrund, denn schon in der Saison 1995/96 verzichtete das Team auf den Aufstieg, der durch einen zweiten Platz möglich geworden war. Die Mannschaft von 1996/97 jedoch, die durch einige Nachwuchsspieler ergänzt worden war und von ein paar sehr erfahrenen Spielern verstärkt wurde, war zu mehr bereit. Und so entschied man sich nach einem ersten Platz zum Aufstieg in die Bezirksklasse.

VBHerren2 1997

Abbildung 10: „Meister der Kreisliga 1997“, beteiligt waren (hinten von links): Rudi Schömig, Michael Scharvogel, Marcel Schuster, Thomas Falgner, Bernd Werner, (vorne von links): Werner Rüger, Michael Laßmann, Wolfgang Knüttel, Thomas Eifländer, Konrad Vogel

 Doch das Team konnte leider nicht in dieser Zusammensetzung in die nächste Runde starten, denn es galt die Lücken in der ersten Mannschaft zu füllen. So wurden kurzerhand die restlichen Nachwuchsspieler in die 1.Herrenmannschaft befördert, die in dieser Saison 1997/98 zusammen mit der zweiten in der gleichen Bezirksklasse spielten. Die zweite Mannschaft jedoch konnte von
ihrer langjährigen Erfahrung profitieren und landete am Ende der Runde noch vor der ersten auf einem neunten Platz.
In der zur Zeit laufenden Runde spielen wiederum die ersten beiden Rottendorfer Mannschaften in derselben Liga, jedoch wurden diesmal die Jungspieler auf beide Mannschaft gleichmäßiger verteilt

 

2.2.6. Die 3. Herrenmannschaft der Volleyballabteilung

Die dritte Rottendorfer Herrenmannschaft, die ein allmähliches Heranführen der Nachwuchsspieler gewährleisten sollte, startete 1988 erstmals den Punktspielbetrieb. Nach einem sechsten Platz in dieser ersten Saison schaffte man 1990 schon einen Meistertitel. So wurde fortan in der Kreisliga weitergekämpft, in der man in der Runde 1990/91 nur einen Platz hinter seinem Mitkämpfer, der 2.Herrenmannschaft, auf einem sehr guten dritten Rang landete. Im nächsten Jahr sollte dieses Ergebnis mit einem zweiten Platz und 32:4 Punkten noch übertroffen werden. Da im Jahr darauf keine Kreisliga zustande gekommen war, startete die 3.Herrenmannschaft wieder in der Kreisklasse. Durch diese niedrige Positionierung konnte man nun verstärkt noch jüngere Nachwuchsspieler einsetzen, was in den folgenden Jahren auch getan wurde. So landete diese nur von wenigen Erwachsenen verstärkte Jugendmannschaft nach einem anfänglichen achten Platz in der Saison 1992/93 über einen siebten und einem dritten Platz schließlich in der Runde 1995/96 auf dem vierten Rang, der den Aufstieg in die Kreisliga ermöglichte. Jetzt wurde jedoch wieder verstärkt auf erfahrenere Spieler gesetzt und die Nachwuchsspieler durften wieder in der Kreisklasse als vierte Rottendorfer Herrenmannschaft starten. Unsere dritte Mannschaft behauptete sich in der Saison 1996/97 und 1997/98 durch einem dritten und einem fünften Platz in der Kreisliga. Danach fasste man aber, um möglichen Aufstellungsproblemen wegen Spielermangels zu entgehen, die zweite und dritte Herrenmannschaft zusammen. So gibt es momentan keine dritte Rottendorfer Herrenmannschaft, die am Punktspielbetrieb teilnimmt.

 

2.2.7. Die 4. Herrenmannschaft der Volleyballabteilung

Die vierte Herrenvolleyballmannschaft wurde immer nur dann ins Rennen geschickt, wenn die dritte Mannschaft gerade in der für Jungspieler zu schwierigen Kreisliga kämpfte. Dieser Zustand trat erstmals in der Saison 1991/92 ein, in der man gleichzeitig genügend kampfbereite Jugendspieler zur Verfügung hatte um eine vierte Mannschaft antreten zu lassen. So erreichte diese vierte Mannschaft 1992 mit 4:28 Punkten einen achten Platz. In den kommenden Jahren kämpfte nun auch die dritte Mannschaft wieder in der Kreisklasse und die Nachwuchsspieler fanden nun hier ihren Platz. Erst 1996 schaffte sie den Aufstieg zurück in die Kreisliga und man konnte erneut eine nur durch wenige Erwachsene gestützte vierte Mannschaft in den Punktspielbetrieb schicken. Diese junge Truppe landete 1997 auf dem vorletzten vierten Platz und in der kommenden Saison 1997/98 auf dem dritten Platz. Auch diese Mannschaft kämpft zurZeit nicht als eigene Truppe, sondern findet ihren Einsatz in der mit 26 Personen gemeldeten sehr großen zweiten Mannschaft.

 

 

3. Die Jugendarbeit der Volleyballabteilung

Da die Zukunft jedes Vereinslebens in der Jugend liegt und da die größten Erfolge ohne Nachwuchs langfristig vergebens sind, legt auch die Volleyballabteilung größten Wert auf eine gut funktionierende Jugendarbeit. In Rottendorf versucht man die Kinder deswegen schon möglichst bald an den Volleyball heranzuführen.

 

3.1. Besonderheiten des Kinder- und Jugendtrainings bei Volleyballern

Ein anderer Grund dafür ist, dass sich die Kinder in diesem Lebensabschnitt (vom 6.-15. Lebensjahr) in der sogenannten „sensiblen Phase“ befinden, in der sich das Aneignen von Bewegungsabläufen relativ leicht verwirklichen lässt.
„Das Kindes- und Jugendalter ist die Zeit der körperlichen, geistigen und psychischen Entwicklung und Reifung, die Vorbereitungszeit auf das Erwachsenenalter. Man bezeichnet diese wichtigen Lebensjahre daher auch als den Lebensabschnitt, in dem die körperlichen und geistigen Grundlagen eines Menschen für sein späteres Leben entwickelt und ausgeprägt werden.“
Da es sich bei den jüngeren Kindern (6-8 Jahre), die in Rottendorf trainieren, meist um sogenannte „Früheinsteiger“ handelt, muss man auf bestimmte Besonderheiten Acht geben. Zum einen sollte eine zu frühe Spezialisierung vermieden werden und zum anderen darf nicht der Fehler gemacht werden, dass die volleyballspezifischen Anforderungen zu bald in den Vordergrund gestellt werden. „Beim Früheinstieg gliedert sich der Trainingsaufbau in drei Ausbildungsabschnitte mit unterschiedlichen Trainingszielen“ (vgl. Abb. 11, S. 19)

 


Abbildung 11: „Abfolge der drei Ausbildungsabschnitte für Früheinsteiger mit den entsprechenden Trainingszielen (vgl. Martin 1981,172)“

Um diesen Anforderungen bei den Früheinsteigern beim Volleyball gerecht zu werden greift man deshalb auf die Methoden des sogenannten „Minivolleyballs“ zurück.
„Das Minivolleyballspiel ist eine Vorstufe des eigentlichen Volleyballspiels und beinhaltet aufeinander aufbauende Kleinfeldspielformen. Damit wird eine Möglichkeit geschaffen, dass die Kinder trotz geringer technischer und taktischer Fähigkeiten Volleyball spannend spielen können.“
Einige charakteristische Punkte des Minnivolleyballs sind:
• Eine Mannschaft besteht aus zwei bis vier Spielern.
• Die Bälle sind kleiner und leichter.
• Das Spielfeld ist kleiner und erleichtert so die Verteidigung.
• Das Netz wird wegen der geringen Körpergröße der Kinder tiefer gehängt.
• Die Kinder können sich schon früh an den Wettkampfdruck gewöhnen.
• Die Spieler sammeln Erfahrungen in der Gemeinschaft.
• Die Spielleitung kann bereits an die jungen Spieler übertragen werden. Auf diese Weise lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen und die Entscheidungen anderer Schiedsrichter zu respektieren.

Da ein umfassendes Training auch die Ausbildung der konditionellen, koordinativen, kognitiven und emotionalen Faktoren beinhalten sollte, greift man beim Volleyball auf die sogenannten „Sechs Basisfähigkeiten“ zurück.
Diese „Sechs Basisfähigkeiten“ (vgl. Abb. 12: S.20/21) sind eine spezielle Auswahl von Fähigkeiten der oben genannten Faktoren, die besonders für die Ausbildung der jungen Volleyballer geeignet sind.

 

 Abbildung 12: „Die sechs Basisfähigkeiten“

 

3.1. Aufteilung der Kinder und Jugendlichen in Gruppen

„Inhalt, Schwierigkeitsgrad und Gestaltung des Trainings im Kindes- und Jugendalter müssen den individuellen Besonderheiten des jeweiligen altersbedingten Entwicklungsstandes angepaßt werden.“
Aus diesem Grund teilt man auch in Rottendorf die Kinder und Jugendlichen nach ihrem Alter und ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit in unterschiedliche Gruppen ein.
Folgende Gruppen bestehen:
• Gruppe A: Besteht aus ca. 10-12 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 8 Jahren.
• Gruppe B: Besteht aus ca. 11 Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren. Diese Gruppe stellt die Teilnehmer für die Wettkämpfe der weiblichen E-Jugend (Altersbegrenzung liegt bei 12 Jahren).
• Gruppe C: Besteht aus ca. 11 Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren. Diese Gruppe stellt die Teilnehmer für die Wettkämpfe der männlichen Jugend (siehe Gruppe B).
• Gruppe D: Besteht aus ca. 11-12 Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren. Diese Gruppe stellt die Teilnehmer für die Wettkämpfe der weiblichen D-Jugend (Altersbegrenzung liegt bei 13 Jahren), der weiblichen C-Jugend (Altersbegrenzung liegt bei 14 Jahren) und der weiblichen B-Jugend (Altersbegrenzung liegt bei 16 Jahren).
• Gruppe E: Besteht aus ca. 11 Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren. Diese Gruppe stellt die Teilnehmer für die Wettkämpfe der männlichen Jugend (siehe Gruppe D).

Die älteren Jugendlichen (17-18 Jahre) trainieren meistens schon in einer der Damen- bzw. in einer der Herrenmannschaften. Jugendliche bis 18 Jahren können an den Wettkämpfen der A-Jugend teilnehmen.

 

3.3. Trainingsaspekte der einzelnen Gruppen

Gruppe A:
Diese Kinder sind streng genommen noch zu jung für das eigentliche Minivolleyballspiel, deshalb stehen bei ihnen auch keine volleyballspezifischen Übungen auf dem Programm, viel mehr sollen die Kinder eine möglichst große Bewegungserfahrung erwerben, die ihnen später für volleyballtypische Bewegungen erheblich von Nutzen sind. Bei Übungen für Ausdauer, Schnelligkeit und die räumliche Orientierungsfähigkeit, die für diese Altersgruppe besonders gut geeignet sind , sollte immer der Spielcharakter im Vordergrund stehen. In Spielen wie „Ball über die Schnur“, das eine erste Lernphase des Minivolleyballs darstellt, erlernen die Kinder erste taktische Fähigkeiten unter erleichterten Bedingungen.

Da sich die Gruppen B und C, bzw. die Gruppen D und E nur durch das Geschlecht unterscheiden, nicht aber durch das Alter, können die Trainingsaspekte für beide Gruppen in gleicher Weise betrachtet werden.

Gruppe B/C:
In dieser Gruppe erlernen die Kinder bereits die wichtigsten volleyballspezifische Grundfähigkeiten: Pritschen, Baggern und den Aufschlag von unten. Außerdem werden die sportmotorischen Grundferigkeiten, laufen, springen, den Ball fangen und werfen, weiter verbessert. Dazu kommt das Erlernen der „volleyballspezifischen Verschiebungsarten, schnelles Starten und Stoppen und eine tiefe Bereitschaftsstellung.“ Die Kinder lernen in dreier Mannschaften die drei möglichen Ballkontakte (Annahme, Stellen, Angriff) auszunutzen. Dabei erkennen sie jetzt auch ihren eigenen Verteidigungsbereich, damit kein Ball mehr zwischen wie Kindern zu Boden fällt.

Gruppe D/E:
Die Kinder können bereits die wichtigsten Grundfertigkeiten. Die einzelnen Elemente werden wiederholungsintensiv geschult. Mit der Zeit erlangen sie dadurch eine gewisse Konstanz und Präzision. Die Kinder erlernen neue Elemente wie, die Angabe von oben, das Sprungzuspiel, später auch das Überkopfzuspiel, und die Fintierung von Bällen, zum Beispiel den „Lob“. Außerdem wird der Angriffsschlag mit dem sogenannten „Stemmschritt“ eingeführt. Bei einem guten Aufbau können die Jugendlichen jetzt mit einem Angriffsschlag oder einem Lob angreifen. Wenn das Spiel gut gelingt, kann als taktische Neuheit das Läufersytem eingeführt werden.

3.4. Erfolge und Auswirkungen der Jugendarbeit

Die Rottendorfer Volleyballnachwuchsspieler verwöhnten ihren Verein schon sehr bald nach der Gründung mit Meistertiteln und Medaillen. So verging bis heute kaum ein Jahr, in dem die jungen Spieler nicht wenigstens einen Kreismeisterschaftstitel mit nach Hause brachten. Zu einem der größten Erfolge der Volleyballjugend kam es 1982, als es die weibliche D-Jugend, trainiert von Elke Müller, vom Kreismeister 1981 bis zum süddeutschen Meister 1982 geschafft hatte. Somit war man erstmals berechtigt an den deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Hier erreichten die Mädchen immerhin noch einen sechsten Platz. Ein fast genau so gutes Ergebnis konnten nur noch die jüngsten Volleyballer des Vereins, die männliche E-Jugend (siehe Abb. 12), im letzten Jahr erreichen.
Nach souveränen Siegen in der Vorrunde (vgl. Abb. 15 „97/98“) erkämpfte sich die Mannschaft den bayrischen Meistertitel und qualifizierte sich so für die deutschen Meisterschaften. Hier reichte es gegen die starke Konkurrenz allerdings nur zu einem zwölften Platz.

 

Abbildung 13:
„Bayrischer Meister 1998:
Die männliche E-Jugend des TSV-Rottendorf“

Am Erfolg beteiligt waren
(von links): Trainer Winfried Schenkel, Paul Lücke, Christian Schwabe, Julian Wolf , Michael Büchs.

 

Ein anderer Punkt, der die Effizienz der Jugendarbeit in Rottendorf verdeutlicht ist, dass schon des öfteren junge Volleyballer zu Auswahlspielern in den verschiedenen Ebenen (Kreis, Bezirk, Land) berufen wurden.
Um die Auswirkungen einer so hervorragenden Jugendarbeit zu verdeutlichen soll das Ergebnis der weiblichen D-Jugend 1982 (siehe oben) mit den späteren Erfolgen der Damenmannschaften verglichen werden. Erst als zwei Spielerinnen des damaligen süddeutschen Meisters, Elke Lehmann und Katja Förster, die zu diesem Zeitpunkt beide Auswahlspielerinnen waren, in die 1.Damenmannschaft aufrückten, konnte der Aufstieg in die Landesliga (1987) und bald darauf auch in die Bayernliga (1990) geschafft werden. Diese beiden spielen selbst heute noch in der 1.Damenmannschaft des TSV Rottendorf mit und trugen durch ihre langjährige Erfahrung maßgeblich zu den Erfolgen des Teams bei.

Die heutige Situation bei den Damenmannschaften ist optimal für die jeweilige Leistungsstufe der Nachwuchsspielerinnen. Die Jugendlichen können je nach Leistungsstand entweder direkt in die einzelnen Teams integriert werden, oder sich stufenweise von der Kreisliga über die Bezirksliga in die Bayernliga emporarbeiten. Bei den Herrenmannschaften ist diese Situation momentan leider nicht gegeben, da beide gemeldeten Mannschaften in der Kreisliga spielen.
Ein anderer Punkt der der Jugendarbeit zu gute kommt ist die Vorbildfunktion, welche die 1.Damenmannschaft für die Nachwuchsspieler einnimmt (vgl. Abb. 12, Frage 10, S. 28). Hierbei ist es ein besonderer Vorteil, dass viele Gruppen von Spielerrinnen, bzw. von ehemaligen Spielerinnen der 1.Damenmannschaft trainiert werden. Die Kinder und Jugendlichen werden auf diese Weise motiviert und haben ein Ziel vor Augen.

3.5. Rückblick auf die letzten sechs Jahre der männlichen E-Jugend

Mit den folgenden Diagrammen soll ein Überblick über die Ergebnisse der männlichen E-Jugend Mannschaften von den letzten sechs Jahren gegeben werden. Ich habe gerade diese Mannschaften ausgewählt, da sie die jüngsten Teilnehmer an Wettkämpfen sind und meiner Meinung nach die Entwicklung der Mannschaft am besten verdeutlichen. Die Volleyballabteilung schickt bis zu drei E-Jugendmannschaften gleichzeitig in die Meisterschaften:

 E1: Diese Mannschaft besteht aus bereits wettkampferfahrenen Spielern die schon in den Jahren zuvor an den E-Jugend Meisterschaften teilgenommen haben. Die Spieler der E1 sind folglich älter und kämpfen meist zum letzten mal in der E-Jugend bevor sie in die für 12 bis 13 Jahre alte Schüler gedachte D-Jugend aufsteigen. Diese Gruppe ist zugleich auch die erfolgreichste.

 E2: Dieses Team stell eine Mittelposition zwischen den Neulingen der E3 und den älteren E1 Spielern dar. Die Jungen haben bereits Erfahrung aus den Jahren zuvor gesammelt und sich im Vergleich dazu auch verbessert. Das Alter der Spieler liegt bei ca. 10 Jahren.

 E3: Diese Gruppe besteht aus den jüngsten Spielern, die meist zum ersten mal an Wettkämpfen teilnehmen. Da nur wenige Vereine bereits so junge Spieler in die E-Jugend Meisterschaften schicken, hat diese Mannschaft oft nur geringe Chancen gegen die älteren Mitkonkurrenten. Das Durchschnittsalter dieser Gruppe beträgt ca. 9 Jahre.

 

4. Verfügbare Trainingsflächen der Volleyballabteilung

4.1. Die TSV-Halle

Nach der offiziellen Wiedergründung des Turn- und Sportvereins (TSV) 1946, die nötig geworden war, nachdem der alte Turnverein durch den katastrophalen Kriegsausgang zusammengebrochen war, zeichnete sich bald die Notwendigkeit des Baus einer vereinseigenen Turn- und Sporthalle ab. Am 01.05.1953 wurde der erste Spatenstich zum Bau einer neuen Halle in der Würzburger Straße festlich gefeiert. Nach sieben Jahren konnte vom 11. bis zum 13. Juni die Einweihung der Halle stattfinden. Der Bau gliederte sich insgesamt in drei Bauabschnitte, die nur auf Grund des hohen Idealismus vieler Mitglieder, großer Eigenleistungen, Spenden sowie durch Zuschüsse der Gemeinde Rottendorf und des BLSV möglich geworden waren.
Nachdem nun die Volleyballer 1973 ihren Einzug in die TSV-Halle gefunden hatte, wurde vorerst ein Volleyballnetz und mehrere Bälle angeschafft. Zunächst war alles noch zufriedenstellend, doch mit den Jahren verschlechterte sich die Hallensituation in Rottendorf zusehends, denn durch den wachsenden Zustrom an Volleyballinteressierten galt es immer mehr Trainierende in der Halle unterzubrinen. Vor allem in den Wintermonaten musste auf eine nötige zweite Trainingseinheit bei den ersten Mannschaften verzichtet werden, da nun auch die Fußballer und andere Rasensportler ihr Wintertraining in der Halle absolvieren wollten. Diese Situation steigerte sich bis 1982 so weit, dass die Volleyballer schließlich gezwungen waren in anderen Hallen im Landkreis Würzburg zu trainieren. In den Jahren 1982/83 verlegte die 1.Damenmannschaft aus diesem Grund ihr zweites Training in eine Lengfelder Halle. Auch die Herren wollten auf ein zweites Training in der Woche nicht verzichten und so mussten sie zusammen mit den Damen nach Unterpleichfeld ausweichen, da man jetzt auch in Lengfeld mit Platzproblemen zu kämpfen hatte. Da man aber, bedingt durch die längere Anfahrt, von der Halle in Unterpleichfeld nicht sehr angetan war, suchte man schnell nach einer Verbesserung. Schließlich fand man in der Schulsporthalle des Deutschhaus-Gymnasiums Platz, in der man von 1984 ab bis zur Fertigstellung der Erasmus-Neustetter-Halle trainierte, Punktspiele absolvierte und sogar Turniere veranstaltete.
So waren die Volleyballer natürlich hocherfreut, als die EN-Halle fertiggestellt wurde und allen genügend Platz zum Trainieren bot. Mit der Zeit verlor so die TSV-Halle immer mehr an Bedeutung, da man jetzt fast jederzeit in die schönere EN-Halle ausweichen konnte. Außerdem war der alte Parkettboden durch zahlreiche Faschingsveranstaltungen so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er für das Volleyballspielen ungeeignet erschien. Um dieser Situation abzuhelfen und um die Halle wieder für den Sportbetrieb aktiver zu machen, wurde die Halle und vor allem die zugehörige Vereinsgaststätte 1992 durch einen Anbau erneuert. Ebenso renovierte man die Umkleideräume und die sanitären Einrichtungen. Auch diese Erneuerungen konnten nur durch sehr hohe Eigenleistungen der Vereinsmitglieder bewerkstelligt werden. Auf diese Weise konnten Eigenleistungen im Wert von insgesamt 240.000,- DM die Gesamtkosten auf 432.000,- DM reduzieren. Im Sommer 1998 folgte dann die letzte Erneuerung, der alte Parkettboden wurde herausgerissen und ein neuer Linoleumboden verlegt. Da die Volleyballer, ausgenommen die 1.Damenmannschaft, jetzt ihre Heimspieltage wieder verstärkt in der TSV-Halle ausrichten können, spart sich der Verein die Mietkosten für die EN-Halle.

 

4.2. Die Erasmus-Neustetter-Halle (EN-Halle)
4.2.1. Der Bau der Erasmus-Neustetter-Halle

Erst durch den Bau der Erasmus-Neustetter-Halle konnte der Volleyball in Rottendorf seinen zweiten Aufschwung erleben. Die Kapazität der alten TSV-.Halle war seit Jahren ausgeschöpft und sorgte vor allem im Winter, wenn es auch noch galt, Fußballer und andere Rasensportler in der Halle unterzubringen, für reichlich Probleme. So drängten nicht nur die Volleyballer die Gemeinde Rottendorf nach einer schnellen Verbesserung der Hallensituation, sondern auch noch andere Abteilungen des TSV. Daher wurde am 24.7.1985, dem Tag des Baubeginns, der lang gehegte Plan nach einer Zweifach-Halle mit Räumlichkeiten für gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse in die Tat umgesetzt. Nach bereits zwei Jahren und 7,5 Mio. DM Baukosten konnte am 11.10.1987 die Einweihung der Erasmus-Neustetter-Halle mit einem Festprogramm gefeiert werden.

 

4.2.2. Die Volleyball-Einweihungsspiele

Anlässlich dieses Festprogrammes organisierte die Volleyballabteilung zusammen mit der Gemeinde Rottendorf ein Spitzenspiel für Volleyballfreunde. So konnte man die Deutsche Volleyball-Juniorennationalmannschaft mit Bundestrainer Dai Hee Park zu einem Freundschaftsspiel gegen die zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste unterfränkische Herrenmannschaft, das Regionalligateam der TV/DJK Hammelburg, nach Rottendorf in die Erasmus-Neustetter-Halle locken. Das Spiel fand am Dienstag, den 13. Oktober 1987 ab 19.30 Uhr bei freiem Eintritt statt, so dass es für jeden möglich war, sich selbst von der Attraktivität dieser Sportart zu überzeugen. So verfolgten ca. 500 Zuschauer das durch die Presse angekündigte Spitzenspiel in der neuen Erasmus-Neustetter-Halle. Am Ende siegten überraschender Weise die Hammelburger, denen zuvor nur geringe Chancen gegen die Juniorennationalmannschaft, die in 1987 bei den Weltmeisterschaften in Bahrain Vierter geworden waren, eingeräumt worden waren klar mit 3:0 Sätzen. Allerdings war aus dieser Spitzenmannschaft von Bahrain nur noch ein Spieler vertreten, der verletzungsbedingt zum Zuschauen dieser Partie verurteilt war. Angespornt durch die Begeisterung der zahlreichen Zuschauer dieses Spiels, nahm sich der TSV Rottendorf vor ähnliche hochklassige Spiele in der Erasmus-Neustetter-Halle zu wiederholen.
Für das Jahr 1991 gelang es dem damaligen Abteilungsleiter Winfried Schenkel die Juniorennationalmannschaften von Vize-Europameister Deutschland, Weltmeister Brasilien und dem WM-Dritten Japan zu einem einwöchigen Trainingslager in die Erasmus-Neustetter-Halle nach Rottendorf einzuladen. Im Rahmen dieses Trainingslagers zur Vorbereitung der Spieler auf die Weltmeisterschaften in der CSFR bestritten die Teams mehrere Länderspiele gegeneinander.
Das erste Spiel fand am 16.07.1991 in der Rottendorfer Erasmus-Neustetter-Halle statt. In diesem Match standen sich Japan und Brasilien gegenüber. Brasilien konnte allerdings seiner Favoritenrolle als amtierender Juniorinnen-Weltmeister nicht gerecht werden und verlor, da man vor allem schwächere Spielerinnen eingesetzt hatte, gegen die Japanerinnen mit 3:1 Sätzen (12:15, 15:3, 16:14, 15:1). Von dieser hochklassigen und spannenden Partie waren die rund 400 Zuschauer begeistert.
Im Rahmen dieses Trainingslagers wurden noch weitere Spitzenspiele ausgetragen, die allerdings nicht in Rottendorf stattfanden. So kam es noch zu einer zweiten Begegnung Japan gegen Brasilien und zu insgesamt drei Länderspielen der deutschen Auswahl gegen die Brasilianerinnen.

Für die Volleyballabteilung ging mit der Aufnahme des normalen Spielbetriebs in der EN-Halle ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung, endlich konnte man Training, Spieltage und Turniere wieder in Rottendorf austragen. Durch die vergrößerte Hallenkapazität konnte man jetzt sogar noch zusätzliche Trainingstermine anbieten. So beschloss man erstmals ein Training für Mädchen und Buben im Alter von fünf bis sieben Jahren anzubieten. Dabei sollen die Kinder zunächst Ballgefühl und Teamgeist durch Spaß am Spielen entwickeln, erst später steht dann das Erlernen der wichtigsten Volleyballtechniken im Mittelpunkt. Zusätzlich zu diesem Volleyballkindertraining wurde gleichzeitig ein Training für eine Hobby-Mixed-Gruppe angeboten. Hier sollten vor allem ehemalige wettkampfaktive Volleyballer und Sportler mit Grundkenntnissen im Volleyballsport ihren Platz finden. Ebenso wie bei den Kindern, steht auch bei dieser Gruppe die Freude am Spielen im Mittelpunkt.

 

4.2.3. Die Erweiterung der Erasmus-Neustetter-Halle

Die Erasmus-Neustetter-Halle wurde von vorneherein so konzipiert, dass es jederzeit möglich war, an die bestehende Zweifach-Halle einen dritten Hallenteil anzubauen. Als schließlich 1991 die Hallenkapazität wieder an ihre Grenzen kam, beschloss die Gemeinde diese Möglichkeit auszuschöpfen und einen dritten Hallenteil bauen zu lassen. Schon nach ca. sieben Monaten konnte am 14.09.1992 der Spielbetrieb jetzt über drei Hallen aufgenommen werden. Die Volleyballer bekamen zu den bereits vorhandenen Spielfeldern im Hallenteil I und II und dem quer eingezeichneten Spielfeld über beide Hallenabschnitte für höherklassige Spiele mit größeren Abstandsflächen, zusätzlich ein drittes Volleyballfeld im neuangebauten Hallenteil. Außerdem wurde noch ein weiterer Ballwagen mit Volleybällen angeschafft.

 

4.3. Der Beachvolleyballplatz im Grasholz

Im Frühjahr 1995 trat der Gemeindevertreter Herr Ditzel an den damaligen Abteilungsleiter Winfried Schenkel heran und erkundigte sich, ob der Bau eines Beachvolleyballfeldes auf der multifunktionalen Sportanlage in der Waldung Grasholz Interesse finden würde. Da die Volleyballer schon ähnliche Pläne gehabt hatten, bestand daran kein Zweifel. Und als im Sommer 1995 der Beachvolleyballplatz von der Gemeinde Rottendorf fertiggestellt wurde, bestätigte sich dies auch. Vor allem im Sommer verlagert man das Training gerne auf das Beachfeld um der stickigen und heißen Hallenluft zu entgehen. Meistens werden dann vier kleinere Gruppen (jeweils ca. 2-6 Spieler) gebildet, die im Turnierverfahren gegeneinander antreten. Die zwei spielfreien Teams müssen sich dabei nicht mit dem Zuschauen zufriedengeben, denn auf der multifunktionalen Sportanlage kann außer Volleyball auch noch Fußball oder Basketball gespielt werden. Zusätzlich dazu hat die Gemeinde hier einen Skatpark für Jugendliche eingerichtet. Dieser kann im Winter sogar zu einer Eisfläche umfunktioniert werden, so dass Eishockeyspiele und Schlittschuhfahren möglich werden.

 

5. Turniere und andere Werbemaßnahmen der Volleyballabteilung

Die Volleyballabteilung des TSV Rottendorf führt aus den verschiedensten Gründen immer wieder Turnier aus. Eines der ersten Turniere war das Turnier um den „Sachs-Wanderpokal“. Dieser Pokal wurde in den Jahren 1975 bis 1987 jedes Jahr im Anschluß an die Punktspielrunde ausgespielt. Endgültiger Gewinner des Pokals war die Mannschaft, die dreimal hintereinander, oder fünfmal insgesamt Turniersieger geworden war.
Ein Ereignis das erstmals zum zehnjährigen Jubiläum der Volleyballabteilung 1983 ausgeführt wurde war das 24-Stunden-Mixedturnier.
„Über 50 Spieler und Spielerinnen aus Rottendorf und von befreundeten Vereinen spielten und kämpften dabei rund um die Uhr in verschiedenen zusammengelosten Mannschaften um den Gesamtsieg. In den insgesamt 36 auf Zeit ausgetragenen Spielen wurde teilweise sehr guter Volleyballsport geboten.“
Dieses Turnier wurde bis heute insgesamt sechsmal ausgetragen. Anlässlich dieses zehnjährigen Jubiläums veranstaltete man zusätzlich ein großes Mixedturnier in der Sporthalle des Deutschhaus-Gymnasiums. Die Siegerehrung fand anschließend in Rottendorf bei einem Feldscheunenfest mit „Sau am Spieß“ statt.
Nach der Einweihung der EN-Halle 1987 konnten die Volleyballer jetzt auch größere Turniere in Rottendorf veranstalten. Das beendete Sachs-Wanderpokal-Turnier wurde jetzt durch das Herbstturnier der Volleyballer ersetzt. Seitdem finden jedes Jahr im Herbst an einem Wochenende Turniere für die verschiedenen Mannschaften statt.
Ein anderes sehr schönes Turnier das die Volleyballabteilung des TSV Rottendorf ausrichtet findet seit 1993 jedes Jahr im Würzburger Dallenbergbad statt. Bei diesem „Beachvolleyball-Quattro-Mixed-Turnier“ kämpfen acht Mannschaften, jedes Team besteht dabei aus zwei Frauen und zwei Männern, um den Wanderpokal der Stadtwerke Würzburg.
All diese Turniere die meist zur Saisonvorbereitung aber auch nur zur Freude dienen können, haben meist noch einen anderen Vorteil. Sie machen neu Interessenten auf den Volleyballsport aufmerksam und sorgen so für den nötigen Nachwuchs, bzw. für Verstärkung der bereits bestehenden Mannschaften. Um mehr Volleyballer nach Rottendorf zu locken veranstaltete der TSV, vor allem nach der Einweihung der EN-Halle, da jetzt wieder Hallenkapazitäten zur Verfügung standen, gezielt einige Werbekampagnen. Unter diesem Aspekt könnte man auch die Einweihungsspiele zur Eröffnung der EN-Halle (vgl. S. 31, 4.2.2.) sehen. Zusätzlich luden die Volleyballer zum „Tag der offenen Tür“ ein und machten vor allem Jugendliche durch ein Spiel der besten weiblichen D-Jugendmannschaften Unterfrankens, der DJK Karbach und dem TSV Rottendorf, auf den Volleyball aufmerksam. Außerdem konnte man noch einige Spieler über Annoncen im Würzburger „Groschenheft“ nach Rottendorf locken.

 

6. Der Spaß am Spielen bleibt im Vordergrund

Für mich ist Volleyball allerdings mehr als nur das Kämpfen nach Punkten, Siegen und guten Tabellenplätzen. Volleyball bedeutet für mich Gemeinschaft. So bleibt es oft nicht nur bei den Volleyballtrainingsterminen oder Spieltagen, nein, man unternimmt auch mal etwas gemeinsam. So geht man nach dem Training noch zum Kartenspielen oder zum Essen in ein Restaurant. Aber man achtet auch darauf, dass der Kontakt zu anderen Mannschaften und Spielern der Abteilung nicht abbricht. So richten die Volleyballer jedes Jahr ganz gezielt Turniere aus, die ein mannschaftsübergreifendes Vereinsleben fördern. Unter diesem Motto findet jedes Weihnachten ein Mixturnier für Volleyballer statt. Zu Beginn werden die Spieler in etwa gleich starke Gruppen aufgeteilt und die Mannschaften dann durch Losen bestimmt. Auf diese Weise lernt man immer wieder neue Leute kennen, mit denen man sonst das ganze Jahr nicht so viel zu tun hat. Anschließend setzt man sich dann bei Glühwein und Plätzchen noch zusammen. Zusätzlich zu diesem Ereignis wird im Sommer immer ein abteilungsinternes Beachvolleyballmixedtunier im Grasholz ausgeführt. Da bei diesen Veranstaltungen immer besonders viel Wert auf Spaß und Freude gelegt wird, sind sie auch immer recht gut besucht und locken sogar ehemalige Spieler an.

 

7. Abbildungsverzeichnis

………..
Abbildung 13: Foto Schenkel, Winfried
Abbildung 14: Eigene Zusammenstellung
Abbildung 15: Eigene Zusammenstellung
Abbildung 16: Eigene Zusammenstellung

 

 8. Literaturverzeichnis

- Blume, Günter/Lange, Klaus, Volleyball und Handball, Reinbek bei Hamburg, Oktober 1979.
- Bachmann, Edi u. Martin, 1005 Spiel- und Übungsformen im Volleyball, o. O.1994².
- Brüggemann, Detlev, Kinder- und Jugendtraining, o. O. 1989².
- Christmann/Fago/DVV, Volleyballhandbuch, Reinbek bei Hamburg, November 1987.
- Herzog/Voigt/Wetphal, Volleyballtraining, Schorndorf 1985.
- Meier, Max/ Nussbaum, Peter, Volleyball für Kinder, o. O., 1997.
- Schulz, Arno/Utz, Manfred/Drauschke,Klaus/Kröger, Christian, Der Volleyballtrainer, Lehrpraxis für Übungsleiter und Trainer, o.O. 1996³.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1982/83, 1983.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1977/78, 1978.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1979/80, 1980.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1980/81, 1981.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1981/82, 1982.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1982/83, 1983.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1983/84, 1984.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1984/85, 1985.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1985/86, 1986.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1986/87, 1987.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1987/88, 1988.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Jahresbericht 1988/89, 1989.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, Juli 1991.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, November 1991.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, August 1992.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, November 1992.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, August 1993.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, Januar 1995.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, Dezember 1995.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, Sport-Journal, Dezember 1996.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, 120 Jahre TSV 1869 Rottendorf, 1990.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, 20 Jahre Volleyball in Rottendorf 1973 –1993, 1993.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, 110Jahre Turn- u. Sportverein Rottendorf, 1869 bis 1979, 1979.
- TSV 1869 e.V. Rottendorf, 125 Jahre TSV 1869 Rottendorf, 1994.
- VfL Niederwerrn, 10 Jahre Volleyball 1984, 1984.

 

 

!!! DANKE FÜR DEINE MITARBEIT !!!

Verfasser: Konrad Vogel, 1999

 

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